Am 24.08.1931 wurde einer von vielen tausend
Strasserzüchtern geboren. Wie sich jetzt herausstellte aber mit einem
kleinen Unterschied. Am heutigen Tag, seinem 85. Geburtstag ist er einer der
3 ältesten Mitglieder im SV der Strassertaubenzüchter in Deutschland.
1952, also im Alter von 21 Jahren wurde er Mitglied in der
SZG der Strassertauben der DDR, als aktiver Züchter der Gruppe 2. Die
Farbenschläge blob und blmsb. bevölkerten seinen Taubenschlag. Durch seine
überaus aktive Arbeit in der Gruppe 2 und sein hohes Fachwissen über die
Strasser wurde er zum Zuchtwart gewählt. Dieses Amt übte er mit Erfolg bis
1978 aus. In diesem Jahr mußte aus altersbedingten Gründen ein neuer
1.Vorsitzender gewählt werden. Die Mitglieder entschlossen sich, dieses Amt
in die Hände von Friedel zu legen und somit gab es für Ihn kein zurück mehr.
Bis 1989 war er 1. Vorsitzender der Gruppe 2.
Nun folgte der Zusammenschluß der Züchter aus Ost und West
in eine Einheit. Neue Gruppen oder auch Bezirke genannt, mußten auf Grund
der Größenordnung der Strasserzüchter entstehen. Also wurde aus der Gruppe 2
der Bezirk 12. Diesen führte Friedel bis 1992. Jetzt wurde er zum 2.
Vorsitzenden gewählt und zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er selbst hatte die
Entscheidung zur Wahl zum 2. Vorsitzenden aufgrund der vielen ehrenamtlichen
Verpflichtungen in der Rassegeflügelzucht getroffen.
Für unseren Bezirk 12 ist er der „Allrounder“ wie vorher
geblieben. Sein Aufgabenbereich ist sehr umfangreich. Ist der 1. Vorsitzende
verhindert, übernimmt er die Versammlungsleitung, die Geburtstage unserer
Mitglieder werden in der Fachpresse oder mit einer Karte von Ihm gewürdigt.
Er ist für die Auszeichnungen der Mitglieder verantwortlich. In
seiner 64.jährigen Mitgliedschaft kann man sein fernbleiben an Versammlungen
an einer Hand abzählen. Um Versammlungstermine und die von
Vorstandssitzungen kümmert er sich schon automatisch. Verstirbt ein aktives
Mitglied, so ist er zur Stelle und erweißt diesem zur Trauerfeier die letzte
Ehre. Ja sogar als vor einiger Zeit ein Sonderrichter seinen
Bewertungsauftrag zur BSS absagen mußte, sprang er kurzfristig ein und
bewertete die 80 schwarzen Strasser.
Mit der Rassegeflügelzucht begonnen hat unser Friedel im
Jahr 1947, also mit 16 Jahren im GZV Quedlinburg. „Zufälliger Weise“ lernte
er hier den „GROSSEN“ Otto Giesecke kennen. Zur damaligen Zeit ein Mann von
Welt. Er gründete 1907 den SV der Strassertauben. Der Taubenschlag auf dem
Dachboden des Hauses von O. Giesicke in Quedlinburg im Weinbergsweg 35a
wurde für Friedel sein 2. zu Hause und nicht nur der Nährboden für seine
erfolgreiche Strasserzucht. O. Giesicke und Friedel wurden so zu sehr guten
Freunden. Natürlich blieb auch hier nicht aus ,daß Friedel beim Richten sehr
oft als Schreiber tätig war.
Im Jahr 1960 wurde er zum Sonderrichter für Strassertauben
berufen. Die Prüfung zum Zuchtrichter für fast alle Taubenrassen absolvierte
er 1962.
Als Initiator und treibende Kraft gründete er im Jahr 1949
mit noch einigen Zfrd. den GZV Warnstedt. Seit der Gründung bis zum heutigen
Tag engagiert er sich an der Vorstandsarbeit. Dies waren u.a. 1.und
2.Vorsitzender, Schriftführer und Schatzmeister. Seit 1975 war er Mitglied
im Kreisvorstand des VKSK. Von 1980- 1989 war er 1.Vorsitzender der
Kreiszuchtkommission. Seit der Gründung des LV Sachsen/Anhalt bis 1999 war
er 1. Vorsitzender des KV Quedlinburg. Hiernach wurde er zum
Ehrenvorsitzenden des KV und dem heutigen KV Harz ernannt.
Einige große Ausstellungserfolge seien hier stellvertretend
für wohl fast unzählige Ausstellungen und Erfolge genannt.
4x Sieger zur Siegerschau in Dresden mit Erringung des Staatspreises. Einige
Champion zur HSS in Eckertsberga. Vorzüglich auf der internationalen
Taubenschau in Budapest.
Aber auch im vereinten Deutschland zierten die Noten „Vorzüglich und
hervorragend „ seine Bewertungskarten im Farbenschlag blmsB.
Dieser und der Farbenschlag blob waren in seinem gesamten Züchterleben bis
heute immer in seinem Schlag zu Hause. 20 Strasser und mehr stellte er zu
seiner Ortsschau in den letzten Jahren in die Käfige.
Was hat solch eine Legende der Rassegeflügelzucht und des SV
der Strassertauben an Auszeichnungen verdient. Eigentlich alle die es für
die Bemühungen zur Erhaltung und stetiger Förderung unseres schönen Hobbys
gibt.
Er ist Ehrenmitglied im Hauptverein und im Bezirk 12
Sachsen/Anhalt. 1996 wurde er zum Ehrenmeister des BDRG ernannt. 1997 folgte
die Ernennung zum Meister der deutschen Rassetaubenzucht. Friedel bekam die
goldene Ehrennadel vom VKSK; LV Sa./Anh.; PV Sa./Anh.; VDT und vom SV der
Strassertaubenzüchter.
Nach all diesen bewegenden Jahren bleiben Einschnitte im
Leben nicht aus. Der Tod seiner Frau. 3 Hüftoperationen nach 1990 schränkten
natürlich seinen Bewegungsradius erst einmal stark ein. Aber Friedel blieb
hart im Nehmen und lies dies alles hinter sich und züchtete seine Strasser
bis 2015 mit voller Kraft weiter. Leider kam es jetzt zum nachlassen seiner
Sehkraft. Das fahren eines PKW ist nicht mehr möglich. Die Strasserzucht
wurde hierdurch auch stark reduziert. Eine enorme Unterstützung in allen
seinen Lebenslagen gibt ihn nun seine Lebensgefährtin Rosi. Die vergangenen
Jahre war sie zu jeder Versammlung und Ausstellung an seiner Seite.
Mit „ Friedel“ Meyer haben wir einen aufrichtigen Zuchtfreund an unserer
Seite auf den wir bauen können und der unsere Bestrebungen intensiv
unterstützt. Wir danken Ihm herzlich für seinen jahrzehntelangen Rat und
seine Anleitung. Lieber Friedel wir wünschen Dir und Deiner Rosi alles
erdenklich Gute, bestmögliche Gesundheit und weiterhin viel Freude an der
Strasserzucht. Desweiteren noch viele aktive Jahre im Kreise deiner
Strasserfreunde, damit wir noch viele Jahre von deiner Erfahrung profitieren
können.
Deine Strasserfreunde vom Bezirk 12 Sachsen-Anhalt
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